Die Geschichte von Röthenbach a.d.Pegnitz
Die älteste Nachricht über den Ort stammt aus dem Jahre 1311. Der Röthenbach, der bei Altdorf entspringt und bei Röthenbach in die Pegnitz mündet, mag unternehmungslustige Leute veranlasst haben, eine Mühle am Ufer zu errichten. 1494 wird vom Bau einer neuen Pulver- und Papiermühle am Röthenbach berichtet.
Zu diesen Werken am Bach gesellten sich noch zwei schmucke Herrensitze und einige Bauernhöfe. Während man das im Jahre 1611 erbaute Zainhammer- oder Zimmermann-Schlösschen wegen Baufälligkeit vor mehr als 90 Jahren abbrach, ist das "Bachmeierschlösschen" (auch "gelbes Schlösschen" genannt) mit seinem reizenden Treppentürmlein als einer der wenigen Zeugen Alt-Röthenbachs bis in unsere Zeit erhalten geblieben. Von 1504 bis 1806 gehörte Röthenbach zum Gebiet der ehemals Freien Reichsstadt Nürnberg.
Nicht allzuviele Gemeinwesen weisen ein solch rapides und sprunghaftes Anwachsen der Bevölkerung und eine solche stürmische Entwicklung auf, wie dieser Ort, der um 1850 gerade 26 Gebäude hatte.
Der Aufstieg Röthenbachs begann, als um 1880 Conrad Conradty in einem kleinen, damals nur rund 380 Einwohner zählenden Ort sein Industrieunternehmen (Bleistiftfabrik, später elektrogalvanische Kohlen) aufbaute. Die sprunghafte Entwicklung dieses Betriebes formte und prägte das Gesicht Röthenbachs.
Im Jahre 1937 verlegte die Firma Diehl (Metall, Guss- und Presswerk) Teile ihrer Produktion nach Röthenbach und förderte damit die weitere Entwicklung der Gemeinde.
Mit Urkunde vom 20.5.1953 wurde Röthenbach a. d. Pegnitz durch das Bayerische Staatsministerium des Inneren zur "Stadt" erhoben.
Im Zuge der Gebietsreform wurde am 1.1.1972 der Ortsteil Himmelgarten der ehemaligen Gemeinde Wetzendorf in die Stadt Röthenbach eingegliedert. Himmelgarten gehörte in früheren Jahrhunderten dem Katharinenkloster in Nürnberg. Nach der Aufhebung des Klosters, übertrug der Rat der Stadt die Erbgerechtigkeit der Familie v. Fürer von Haimendorf. 1609 brachte Christoph v. Fürer das Gut käuflich an sich. Heute befindet sich das renovierte Schlösschen, das früher von einer Mauer umgeben war, im Privatbesitz der Familie Riedl.
Seit 1.7.1972 gehört die frühere Gemeinde Haimendorf mit Ihren Ortsteilen Haimendorf, Renzenhof, Rockenbrunn, Grüne Au und Moritzberg zum Stadtgebiet Röthenbach.
Röthenbach-Haimendorf
Haimendorf, am Fuße des Moritzberges gelegen, war Stammsitz eines gleichnamigen adeligen Geschlechtes. Friedrich von Haimendorf wird in Urkunden in den Jahren 1300 bis 1311 genannt. 1476 kam das Schloss an die von Fürer von Haimendorf, in deren Besitz es noch heute ist. 1552 fiel das Bauwerk dem 2. Markgrafen zum Opfer. Das Schloss, über dessen Eingang sich das Wappen der von Fürer mit der Jahreszahl 1565 befindet, war früher von einem Graben umgeben.
Röthenbach-Rockenbrunn
Das idyllische Rockenbrunn, einst Jagdschlösschen der Herren von Fürer, überrascht im Innenhof durch seine kleine Brunnenanlage, die von einer barocken Ballustrade eingefasst wird.
Röthenbach-Moritzberg
Durch die Eingliederung der Gemeinde Haimendorf gehört nun auch der 603 m hohe Moritzberg zum Stadtgebiet Röthenbach. Auf seinem Gipfel steht die im Jahre 1419 erbaute Kapelle, die dem hl. Mauritius geweiht ist. Der Nürnberger Patrizier Herdegen Valzner ließ das Kirchlein errichten. Die jetzige Bergwirtschaft war früher die Behausung eines Einsiedlers.
Röthenbach-Röthenbachtal
Mit Wirkung vom 1.1.1978 wurde auch das gemeindefreie Industriegebiet "Röthenbachtal" mit den Werken Ruhrgas AG und Linde AG in das Stadtgebiet Röthenbach eingegliedert.
Röthenbach-Grüne Au
Der Weiler Grüne Au liegt unmittelbar neben dem Ortsteil Haimendorf.